Shenzhen – Das Silicon Valley in China

Die Megametropole Shenzhen war ursprünglich bekannt als Werkbank der Welt. Heute entsteht hier Hightech-Hardware.

Shenzhen ist in eine der Städte, die zu der chinesischen Guangdong-Provinz gehören. Bis Ende der 70er galt diese Stadt allerdings noch als Marktdorf und Fischerdorf. Damals  zählte diese „Kleinstadt“ nur 30.000 Bewohner.

Doch durch die optimale Lage zu Hongkong wurde in den 80ern in Shenzhen die erste Sonderwirtschaftszone Chinas gegründet. Schon 2015 betrug die Zahl der Einwohner  bereits 10.778.900 Menschen. Demzufolge ist sie die am schnellsten wachsende Metropole der Welt.

Das heutzutage moderne Bild der Stadt Shenzhen ist das Resultat der aufschwingenden Wirtschaft, die durch die ausländischen Investoren entstanden ist. Diese sind wiederum auf die eingeführte Sonderwirtschaftszone zurückzuführen . Die im Süden liegende Stadt übernimmt die Aufgabe des Hauptfinanzzentrums.

Sie beinhaltet übrigens die Shenzhen Stock Exchange und die Hauptsitze vieler High-Tech-Unternehmen. Durch des noch sehr jungen Erscheinungsbildes hat die Stadt nur wenige historisch wichtige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Nichtsdestotrotz sind dadruch einige sehr unterhaltsame Themenparks erbaut worden, die die Besucher genauso unterhalten und über China und die Welt aufklären.

Die gesamte Stadt ist ein Start-Up

Es stimmt schon, dass sich einige Gemeinsamkeiten zwischen der Metropole und einem typischen Startup wiederfinden lassen: Shenzhen ist noch sehr jung und innerhalb schnellster Zeit stark gewachsen. 1980 war Shenzhen noch eine kleine Stadt mit ca. 30.000 Bewohnern. Heute ist Shenzhen mit mehr als zehn Millionen Bewhonern das Silicon Valley für Hardware.

Durch niedrige Steuern und wenigen politischen Auflagen, insbesondere auf Löhne bezogen, ließen sich hier massenhaft ausländische Investoren nieder. Das  Wirtschaftswachstum pro Jahr hat in den 1990er Jahren mehrmals die 40% überschritten.Erst recht die Elektro- und Textilproduktion vieler westlicher Firmen verlegten sich deswegen nach Shenzhen.

Doch das hat sich mit der Zeit geändert: Die Gehälter sind mittlerweile stark gestiegen und jetzt auf dem höchsten Niveau in China. Das überdimensionale Wachstum flacht langsam ab. Nichtsdestotrotz bleibt dieser Ort für ausländische Investoren immernoch attraktiv: durch Freihandelszonen, Expertise und enorme Kapazitäten bzgl. Produktion.

Die Stadt der Gegensätze

Shenzhen-CityDie Gegensätze sind enorm. Zum einem gibt es viele arme und dreckige Wohngebiete, zum anderen genauso viele neue, moderne Wolkenkratzer und Einkaufs-Malls mit europäischen Ladenfassaden.

Der Gestank der Flüsse in Shenzhen ist fast nicht zu ertragen, aber parallel dazu ist die U-Bahn komplett neu, „klinisch“ rein und viele Busse fahren elektrisch. Hinzu kommt die sehr hohe Dichte an gemieteten Fahrrädern und die sehr beliebten Elektro-Mopeds, welche nicht so richtig zum dreckigen China passen wollen. Weiter weg vom  Zentrum ist es deutlich, dass die komplette Stadt zum Zweck der Produktion gebaut wurde. Neben den riesigen Fabriken von Foxconn und weiteren Auftragsherstellern, ist die Stadt von tausenden kleiner Fabriken in Hinterhöfen und Wohngegenden besiedelt.

Obwohl Shenzhen bisher nur als Produktionsstandort bekannt gewesen ist, tut die Stadt mittlerweile viel dafür, diese Rolle abzulegen. Accelerator-Programme wie HAX und Coworking-Spaces steigen von Zeit zu Zeit. Zudem hat China im Herbst 2016  zum wiederholten Male eine „Maker Week“ veranstaltet. In der kompletten Stadt fanden Veranstaltungen rund um die beliebte Maker- und Hacker-Szene statt.

Die Gäste spiegelten die Wichtigkeit von dieser Region für die weltweite Hardware-Industrie wieder: Bill Gates, Tim Cook und Mark Zuckerberg sind persönlich erschienen. Des Weiteren habApple bekannt,  ein Zentrum für Entwiclung in Shenzhen zu errichten. So könnte vielleicht also das nächste iPhone nicht nur den Schriftzug „Made in China“, sondern auch „Engineered in China“ tragen.